Italien – Österreich - 26.06.2021

EM 2020: Italien – Österreich um 21:00 Uhr

Ein historischer Abend für Rot-Weiß-Rot: Österreich ist erstmals im EURO-Achtelfinale und trifft am Samstag im legendären Wembley-Stadion auf den Nachbarn aus dem Süden und einmaligen Europameister Italien! Richtige Europhorie wollte in Österreich nicht aufkommen, aber nach dem überzeugenden Sieg gegen die Ukraine, der den zweiten Gruppenplatz bedeutete, schwingt die Stimmung im Land langsam um. Trotzdem sind sich sowohl Fans als auch die Mannschaft wohl noch nicht ganz sicher: Freude über den attraktiven Gegner und das tolle Stadion oder Ärger als Gruppenzweiter schon in der ersten K.O.-Runde auf einen richtig harten Brocken zu treffen. Während die Medienlandschaft das Prinzip Hoffnung beschwört, vertraut ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel auf Franco Foda, der mit seiner veränderten Formation schon die Ukraine am falschen Fuß erwischte. Aber was spricht denn - abgesehen davon, dass man gegen den Mitfavoriten auf den EM-Titel Italien sicher nichts zu verlieren hat - überhaupt für die Sensation? Die körperliche Verfassung scheint zu stimmen - Angesichts des Aufwands, den die Mittelfeldmotoren Sabitzer (nur Soucek [CZ] und Golowin [RU] haben in der Gruppenphase bisher mehr Kilometer am Rasen zurückgelegt als der Red Bull Leipzig Spieler), Laimer und Schlager oft über 90 Minuten betreiben, die Grundvoraussetzung für einen guten Auftritt. Und auch wenn die ganze Nation große Hoffnungen auf Marko Arnautovic setzt, hat sich in den letzten Spielen gezeigt, dass verschiedenste Spieler für Tore sorgen können. Das Um und Auf von Fodas Spielidee ist eine kompakte Defensive. Diese hat bei der EURO, anders als bei den schwachen Auftritten im Vorfeld des Turniers, wieder besser funktioniert. Wenn jetzt noch die vereinzelten folgenschweren Eigenfehler abgestellt werden, dann darf Italien mehr Widerstand als noch in der Gruppenphase erwarten. Verletzt ausfallen wird der Flügelspieler von Borussia Mönchengladbach Valentino Lazaro. Der standesgemäße Kapitän Julian Baumgartlinger darf sich dagegen Chancen auf einen Einsatz ausrechnen, wenn er seine Adduktorenprobleme rechtzeitg in den Griff bekommt. Allerdings wird Florian Grillitsch nach seiner überragenden Leistung gegen die Ukraine nicht leicht aus dem defensiven Mittelfeld zu verdrängen sein. Ungleich schwerer würde ein Ausfall von Martin Hinteregger, der ebenfalls an einer leichten Adduktoren-Verletzung laboriert, wiegen. Aber das Spiel des Jahres wird sich der robuste Kärntner nicht nehmen lassen - ist er doch der ideale zentrale Abwehrchef, wenn David Alabas Qualitäten wieder links in der Viererkette gefragt sind. 

Kann Österreichs Italiens Erfolgslauf stoppen?

Italien hat keines seiner letzten 30 Spiele verloren. Die vergangenen elf Spiele wurden gewonnen. Den Architekten des Erfolgs, Nationaltrainer Roberto Mancini, interessieren diese Zahlen nicht mehr. Der ganze Fokus liegt auf der EURO und alles andere als das Finale wäre wohl eine Enttäuschung für Mancini, der die Italiener am absoluten Tiefpunkt, nachdem man die Qualifikation für die WM 2018 verpasst hatte, übernahm. Nominell unterscheidet sich die aktuelle Mannschaft, obwohl Mancini in den letzten Jahren über 70 Spieler einberief, nicht allzu viel vom Team, das 2017 im Play-off gegen Schweden das Nachsehen hatte. Aber die italienische Mannschaft ist kaum wiederzuerkennen: neben der traditionell starken Abwehr überzeugt auch die Offensive. Mit mutigem Offensiv-Fußball und der Abkehr vom klassischen Catenaccio brachte Mancini ganz Italien hinter seine Spieler. Apropos Spieler, richtige Weltstars, die dann mitunter auch Starallüren mit sich bringen, sucht man diesmal im italienischen Aufgebot vergebens. Dafür wird Teamspirit großgeschrieben. In der Vorrunde der EURO setzte Mancini nicht weniger als 25 Spieler seines 26 Mann-Kaders ein, lediglich der dritte Torhüter wartet noch auf seinen Auftritt. Giorgo Chiellini musste im zweiten Spiel verletzt vom Feld und noch scheint unklar wann der sonst gesetzte Abwehrroutinier wieder in das Turnier einsteigen kann. Vertreten wurde er von seinem legitimen Nachfolger, dem 22-jährigen, frisch gebackenen italienischen Meister Alessandro Bastoni. Sonst ist zu erwarten, dass Mancini jener Elf sein Vertrauen schenkt, die in den ersten zwei Begegnungen glänzte. PSG-Star Marco Verratti drängt zurück in die Startelf, aber will Mancini den bisher bravourösen Nicolò Barella oder Doppeltorschützen Manuel Locatelli auf die Bank setzen? Auch in der Sturmreihe hat Italien die Qual der Wahl, egal ob Insigne - Immobile - Berardi oder Bernardeschi - Belotti - Chiesa, Tore sind fast garantiert. Italiens Nationalspieler sind großteils in der heimischen Serie A unter Vertrag, während Österreichs Teamchef Franco Foda fast ausschließlich auf Legionäre aus der deutschen Bundesliga setzt. Wer gewinnt das Fernduell der Ligen? Gelingt Österreich die Sensation oder marschieren die Tifosi Richtung Titel? Jetzt auf alle Achtelfinalspiele der Europameisterschaft tippen und unser gesamtes Fußball-Angebot sowie die zahlreichen Wetten auf weitere Sportarten nutzen!

Tippspielfakten:

  • Österreich und Italien trennten sich in der letzten Begegnung mit einem Remis. 
  • Italien hat keines seiner letzten 30 Spiele verloren.
  • Für Italien steht die Siegesserie bei 11 Spielen.